Tuesday, May 8, 2007

Freitag, 04.05.07:

Früh aufstehen und fahren, fahren faaa-a-a-a-a…Sprit leer! Mitten im Niemandsland auf dem Highway 1. Aber „no worries“! Wir waren hier noch nicht im absoluten Outback. Es waren nur ca. 70km bis zum nächsten Roadhouse, also zur nächsten Tanke. Da Kiwi gefahren ist, hatte er das Übel kommen sehen, aber leider nichts dagegen machen koennen. Also an den Rand rollen und den Warnblinker an. Das erste Auto hielt auch direkt an…wie sollte es anders sein…ein deutsches Ehepaar in den 50er Jahren. Gut fuer uns, denn die Englischkenntnisse der beider waren mehr als bescheiden, also habe ich das geregelt…

Leider waren sie dann doch zu „deutsch“ um uns mitzunehmen, da ich Camper nur für 2 Personen zugelassen war…muuuuuuaaah! Naja, der Kerl wollte dann noch seine Lebensgeschichte erzahlen, was ich aber abgewuergt habe, da in der Zwischenzeit mehere Autos vorbeifuhren. Also warteten wir…ein Road Train kam nach 2 weiteren Minuten, hielt aber nicht an. Ein kleiner Transporter kam aus der „falschen“ Richtung, weshalb wir ihn nicht anhalten wollten. Er hielt trotzdem ungefragt an und fragte uns nach dem Problem. Wie sich herausstellte arbeitete „Robby“ für die Firma, die den Highway von Schaeden und toten Roos, Emus und Kühen befreit (man sollte sich hueten hier nachts zu fahren)…jedenfalls war uns das Glück extrem holt, da er mehrere Kanister mit Diesel dabei hatte, wovon er gerne 20 Liter in unseren Tank füllte (und wir ihm ein wenig Extrageld für ein paar Bierchen gaben). Kurz vor der dankbaren Verabschiedung fragte er uns, ob wir nicht zuerst einmal den Motor starten wollten. Er wusste wohl warum, da dieser nicht ansprang. Wer sich ein wenig mit Motoren/Dieseln auskennt, weiss, dass diese es gar nicht mögen leer zu laufen…es musste also die Luft aus der Spritzufuhr zum Motor. Nochmal Glück: In unserem Boardwerkzeug war natuerlich nicht der passende Schraubenschlüssel (kleiner Verbesserungsvorschlag für Mercedes!!!), aber auch da konnte er aushelfen und nach weiteren 5 Minuten schnurrte der Motor auch wieder brav. Ich habe noch 2 Bilder mit Kiwi’s Kamera von unserem ungekrönten Super – und Spiderman in einer Person (für diesen Tag) gemacht und dann konnte es nach nur 30 Minuten auch schon weiter gehen ;-)

Viel ist dann auch nicht mehr passiert, ausser endlosen Weiten, viel roter Erde und noch mehr toten Tieren in allen denkbaren Verwesungszuständen. Ach so, ich bin an diesem Tag das erste Mal einer Camper gefahren und auch das erste Mal im Linksverkehr (auf der Landstraße nicht all zu schwer – auch die Ministädte / Dörfer waren kein Problem. Abends haben wir einen Kurzstop in Dampier gemacht. Dort gibt`s nicht viel zu sehen, ausser der Statue des wohl beruehmtesten Hundes Australiens. Dieser fuhr immer mit dem oertlichen Schulbusfahrer mit und wich ihm nicht von der Seite. Da dieser schon aelteren Semsters war, starb er nach ein paar Jahren. Der Hund wusste danach nicht mehr so recht, wohin er gehen sollte und fing an zu trampen! Er fuhr durch grosse Teile Westaustraliens, kehrte aber immer wieder nach Dampier zurueck und war bald auch bei fast allen Truckern bekannt...Danach fuhren wir weiter nach Port Hedland und ich folgte dem Schild in Richtung „Town Centre“. Nach ca. 10-15 Geschäften kam ich nach 50 Metern an ein eine Kreuzung – links und rechts nur noch Hafen…wo zum Teufel ist das Centre? Oder ist das etwa…? Tatsache! Unglaublich. Falls ihr jemals vorhaben solltet nach Port Hedland zu fahren…lasst es! Ausser Minenarbeitern (die extrem gut verdienen – ca. 50 $ / Stunde, normalerweise 12 Stunden Tage, 14 Tage am Stück, dann eine Woche frei) gibt es hier nichts. Dafuer sind die Preise gesalzen, da hier eben alle gut verdienen. Gepennt haben wir dann im Caravan Park an einer Tanke…na immerhin Strom hatten wir und den Wassertank im Camper konnten wir auch auffüllen. Zu Abend wurden wir dann mit leckerem Kaengurufleisch und Pasta entschaedigt…mhhhh, ich kann das Fleisch nur waermstens empfehlen…ein echter Gaumenschmaus! Zum Glück hatten Raanan und ich gestern noch zwei Kartons „Goon“ gekauft.

Exkurs: Goon ist mit Sicherheit der guenstigste Alkohol in OZ und bezeichnet eigentlich nur Wein, der im 4 Liter Beutel mit „Zapfhahn“ in jedem Liquor Store nur durch einen Pappkarton eingeschlossen für 8-15 $ verkauft wird…mir schmeckt er aber erstaunlich gut (obwohl lt. Verpackung sogar Fish in irgendeiner Form eingearbeitet ist *g* - Gruss an alle Weinliebhaber!)

Jedenfalls haben wir den Abend mit dem Goon Trinken und dem Spielen von „Shithead“ (in etwa eine Mischung aus dem deutschen Spiel „Arschloch“ und Maumau) ausklingen lassen.

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